Meine Vorstellung bei der Aufstellung der Landesliste zur Bundestagswahl am 15.09.2012 in Wernau:
Hallo, ich bin NineBerry, mit bürgerlichem Namen Christian Schwarz. Ich komme aus Karlsruhe und möchte für die Piraten in den Bundestag. Auf meinem Blog unter http://www.neunbeere.de/blog/2012/09/kandidatur-landesliste/ findet ihr einen längeren Text zu dieser Bewerbung. Jetzt nur etwas kurzes dazu, wo ich die Piratenpartei sehe.
Es heißt, eine Idee, deren Zeit gekommen ist, kann niemand aufhalten. Die Luft schwirrt aktuell gerade nur so von Ideen, deren Zeit gekommen ist, und die darauf warten, umgesetzt zu werden.
Da ist die Idee, dass Informationen niemandem gehören können, es also kein geistiges Eigentum gibt. Dass Informationen umso wertvoller werden, je mehr Menschen Zugriff darauf haben. Dass man mit Inhalten auch Geld verdienen kann, ohne privates Kopieren zu verhindern. Dass wir also eine Reform unseres Urheberrechtssystems brauchen.
Da ist die Idee, dass Politik mehr Mitbestimmung braucht. Dass deswegen Informationen aus Regierungen, Parlamenten und Verwaltungen öffentlich sein müssen, um jedem zu ermöglichen, sich an politischen Prozessen zu beteiligen. Dass das Volk häufiger gefragt und dann auch gehört wird.
Da ist die Idee eines neuen Sozialsystems, das die Bedürfnisse von Wissensarbeitern besser berücksichtigt, das auch Menschen mit Brüchen in ihrer Biografie gut absichert. Ein Sozialsystem, das niemanden bevormundet und niemanden zu einer Arbeit zwingt, das es aber den Menschen ermöglicht, auf eigene Faust Gutes zu tun.
Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens also.
Da ist die Idee, dass Religion und Staat endgültig getrennt werden müssen. Dass es zwar das Recht eines jeden Menschen ist, verschiedene Dinge zu glauben und sein persönliches Leben danach auszurichten. Dass wir uns aber von religiösen Institutionen mit veralteten und verqueren Moralvorstellungen nicht mehr länger unsere Gesetze diktieren lassen.
Und so gibt es noch viele andere Ideen.
Wir als Piratenpartei sollten das Sprachrohr für diese neuen Ideen sein, sie in die Parlamente tragen und die öffentliche Diskussion darüber anstoßen, wie wir das aktuell mit dem Thema Urheberrechtsreform ja schon gut tun.
Wir sollten uns auf keinen Fall vorauseilend dem Druck von Medien, Restpolitik und der Mehrheitsbevölkerung beugen und unsere Ideen von selbst moderieren und einschränken.
Lasst uns unsere neuen Ideen stolz vertreten und für sie werben.
Nur wenn wir die Ideen vertreten, deren Zeit heute gekommen ist, sind wir die Partei, deren Zeit gekommen ist. Und nur dann kann uns in Zukunft niemand mehr aufhalten.
“eine Idee, deren Zeit gekommen ist, kann niemand aufhalten” ist eine viel schönere Formulierung als “basta” oder “alternativlos”. Aber letztlich bedeutet sie das Gleiche.