Vielleicht erinnert ihr euch ja an meinen Aufsatz[^] zum Thema Minarettverbot in der Schweiz und Gleichberechtigung. Meine Vermutung damals war, dass es dann doch wohl nicht Feministinnen waren, die im Rudel für das Minarettverbot gestimmt hatten.
Eine von der Schweizer Regierung durchgeführte VOX-Analyse[^] ergab nun[^], dass ich mit meiner Vermutung richtig lag.
Ich will auch gar nicht viel schreiben. Die Frankfurter Bloggerin und Journalistin Antje Schrupp[^] hat dazu einen Lesenswerten Aufsatz[^] verfasst, in dem sie Parallelen zwischen der aktuellen Diskussion und Diskussionen über einen vermeintlichen Anti-Judaismus der Frauenbewegung in den 1980er Jahren aufzeigt.
Hier nur meine Anmerkungen zu einigen der Ergebnisse der VOX-Analyse (zitiert aus dem Artikel im Tagesanzeiger):
Bei den Entscheidmotiven der Befürworter wurde am häufigsten die Absicht genannt, ein Zeichen gegen die Ausbreitung des Islam und des von ihm propagierten Gesellschaftsmodells setzen zu wollen. […] Konkrete Kritik an den in der Schweiz lebenden Muslimen gaben nur 15 Prozent der Ja-Stimmenden als Entscheidmotiv an. Die Zustimmung zum Minarett-Verbot dürfe also nicht als generelle Ablehnung der in der Schweiz lebenden Muslime interpretiert werden, heisst es in der Vox-Analyse.
Etwas vergleichbares wäre es, wenn wir in Deutschland allen Pizza-Bäckern verbieten würden, die italienischen Nationalfarben auf ihren Speisekarten zu verwenden, um ein deutliches Zeichen gegen den unmöglichen Sexismus von Silvio Berlusconi zu setzen, dabei aber betonen, das sei keinesfalls als Ablehnung der in Deutschland lebenden Italiener zu verstehen…
Bei den Gegnern war die Einschränkung der in der Verfassung garantierten Grundrechte auf Religionsfreiheit und Nichtdiskriminierung für ihre Nein-Stimme ausschlaggebend.
Sag ich doch, einigen Schweizern liegt das mit den gleichen Rechten eben doch am Herzen.