Unter falscher Flagge

Als frisch gekürter Sektenbeauftragter der Pastafari-Glaubensgruppe in der Piratenpartei habe ich mich gleich mal dran gemacht, die angebliche Gruppe von Piraten unter dem Namen “PiratenAKA” zu untersuchen. Diese präsentieren sich als “Anti-Kommunistischer Arbeitskreis” in der Piratenpartei bzw. “Piraten gegen Linksextremismus”. Allerdings gibt sich niemand als Repräsentant der Gruppe zu erkennen. Hier wird vorgeschoben, das geschehe zur eigenen Sicherheit.

Gut möglich, dass da Piraten mitmachen, vielleicht auch ehemalige Piraten, weiß man ja nicht. Allein schon das verwendete Vokabular aber und das Verlinken auf Texte, wo NPD-Funktionäre wohlwollend zitiert werden, zeigt, dass die Gruppe wenig Rückhalt bei den Piraten haben kann. Tatsächlich wird sie im parteiinternen Diskurs der Partei bisher einfach ignoriert, der Twitter-Account hat nur 30 Follower, das meiste davon Werbe-Spam-Accounts, nur wenige tatsächliche Menschen, darunter keiner, dem ich vorher irgendwann mal in der Piratenpartei über den Weg gelaufen bin.

Die Vermutung liegt nahe: Es handelt sich hier um ein paar Nazis, die trollen wollen oder irgendwelche andere Gruppen, die den Piraten ans Bein pissen wollen.

Heute veröffentlichte der “AKA” nun ein Photo eines anonymisierten Mitgliedsausweises der Piratenpartei, wohl als Beweis, dass da Piraten mitarbeiten:

 

Das ist dann der endgültige Beweis, dass es sich nicht um Piratenmitglieder handelt und um ziemlich doofe Nazis. Jeder “echte” Pirat sollte wissen, dass man mittels Google Bilder-Suche sehr einfach ähnliche Bilder finden kann. So zeigt sich dann auch, dass das hier verwendete Bild eine modifizierte Variante eines Photos aus einem Blogeintrag auf magerquark.de ist.

Lädt man die beiden Dateien in ein Grafikprogramm, das Ebenen beherrscht, kann man sie sehr einfach vergleichen und eindeutig erkennen, dass das Originalbild hier aus 2010 stammt. Zum Vergleich:

Version des AKA

Original

Per Grafikprogramm kombinierte Version

 

Pwned!

9 thoughts on “Unter falscher Flagge

  1. Jo, der Uwe kommt aus Göppingen. Aber der hat (denke ich mal) nichts mit dem PiratenAKA zu tun. Die haben einfach sein Foto gekapert.

  2. Oh, das heißt, du hast verpasst, dass das Mitgliedsausweisfoto vor ca. 2 Stunden noch anders aussah *g* Ich hab leider keinen Screenshot gemacht, aber vom Aussehen her war das weder mit dem neuen noch mit dem alten(!) vergleichbar, stattdessen irgendwas mit „Landesgruppe“ als Aufschrift.

    Fazit: Eine Beleidigung à la „dumm wie Brot“ ist eine Beleidigung für das Brot.

  3. Habe tatsächlich keine Ahnung vom ganzen priatenaka-Kontext. Bin einfach Fan und stiller Unterstützer der guten Sache.

  4. “PiratenAKA” hat sich kürzlich auch pro ACTA geäussert (allerdings wurde der tweet zeitnah gelöscht, leider hab ich kenen Screenshot); der twitter Account ist einen Tag nach der grossen ACTA Demo aufgetaucht. Mit allen berechtigten Vorbehalten gegen Verschwörungstheorien – diesbezüglich die Augen offen zu halten schadet bestimmt nicht.

  5. Hatte gerade auf Facebook ne Diskussion mit einer FDP Ortsgruppe. Die waren tatäschlich der Ansicht, das sei echt, und, Zitat: ” Piraten? Dieses Sammelbecken an Antisemitischen, Pädophilen, Maskulinsten und Fans einer obskuren Extremismustheorie? No way, Honey Bunny………. :-/” mit Verweis auf den AKA.

  6. Glück auf

    links oder rechts-hin und her-oben und unten-richtig oder falsch-…..die Piraten und Ihre Pertei sollten Tranzperenz und Tolleranz leben.Durch Ausgrenzung oder Verbot werden wir wenige überzeugen. Lebenserfahrung,z.b.im real ex.Soz,werden nicht durch gelaber hinfällig.

    Linker+rechter+inlsamistischer Extremismus ist bestimmt nicht mit Parteiprogrammen zu beseitigen

    mfg aus dem erzgebirge

  7. Pingback: NeunBeere, die Piratenpartei und die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters - Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland

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