Offenbarung

Übergabe

So, meine Teilnahme am Zensus11 ist vorbei, und das war auch alles ziemlich unkompliziert. Die eigentliche Terminankündigung war für letzten Mittwoch. Da ich kurzfristig zu dem Zeitpunkt einen Termin für ein Vorstellungsgespräch bekam, rief ich beim Erhebungsbeauftragten an und vereinbarte einen Termin einen Tag später, also Donnerstag Abend.

Schon eine viertel Stunde vor dem vereinbarten Termin klingelte es dann auch. Ich trat vor die Haustür, um den Datenerhebungsbeauftragten zu begrüßen und ihm ein Blatt Papier mit allen relevanten Daten (Standort der Wohnung im Haus, Namen aller drei Bewohner und mein Geburtsdatum) zu übergeben und die drei Fragebogen für die Bewohner entgegen zu nehmen.

Es stellte sich heraus, dass hier bereits die Geburtstage aller Bewohner der Wohnung benötigt werden. Da ich die Geburtstage der beiden anderen WG-Bewohner nicht kenne, wurde vereinbart, dass ich diese später irgendwann telefonisch nachreichen würde (was inzwischen auch schon passiert ist).

Auf dem Weg zum Online-Formular

Das eigentliche Online-Ausfüllen des Formulars ging recht schnell und dauerte nur zehn Minuten, wobei die ersten fünf Minuten dafür aufgewendet wurden, sich erst einmal am System anzumelden. Besonders benutzerfreundlich ist dieser Prozess nicht gestaltet. Schon der Weg von der Startseite http://www.zensus2011.de zur eigentlichen Online-Anmeldung unter https://www.zensus2011-befragungen.de/idev/ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Ich denke, gerade viele Computer-Laien werden hier längere Zeit benötigen, um die korrekten Stellen für die beiden notwendigen Klicks zu finden.

Das Erscheinungsbild der Anmeldeseite wirkt auf den ersten Blick wenig vertrauenswürdig. Sie verwendet ein äußerst schlichtes Design, das eher nach Hobbyprogrammierer aussieht, statt dem Zensus11-Logo sieht man nur ein recht altbackenes Logo der Statischen Ämter, und auch das SSL-Zertifikat wurde so gewählt, dass die Browser nicht die höchste Vertrauenswürdigkeit signalisieren:

Anmeldung

Auch der Anmeldeprozess gestaltete sich nicht so leicht. Man muss einen Aktivierungscode eingeben, der aus 12 Zeichen (Ziffern oder Buchstaben) besteht, wobei zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden wird. Ich benötigte mehrere Versuche, da die auf dem gedruckten Formular verwendete Schriftart die Unterscheidung zwischen großem O und der Ziffer 0 nicht so deutlich macht.

Zusätzlich erhöht die Tatsache, dass das Eingabefeld im Browser ein Passwortfeld ist, man also nicht sieht, was man eingibt, die Häufigkeit von Tippfehlern. Dass das Eingabefeld ein Passwortfeld ist, ist eigentlich total überflüssig, es erhöht die Sicherheit kein bisschen: Erstens wird der Aktivierungscode nach dem Ausfüllen und Absenden des Fragebogens ungültig, man kann sich also nach dem Absenden des Zensus-Formulars nicht wieder anmelden und Daten verändern oder einsehen. Zweitens muss man den Code ja vom Papier-Formular ablesen. Wer im Moment der Eingabe einen Blick auf den Bildschirm werfen kann, kann genauso gut auch einen Blick auf das Papierformular werfen.

Ich war mit der blinden Eingabe des Aktivierungscodes tatsächlich so überfordert, dass ich diesen zuerst im Windows Editor eintippte und dann von dort ins Webformular kopierte.

Formular ausfüllen

Das Ausfüllen des Formulars ist technisch auch sehr schlicht gehalten. Verwirrend ist die Darstellung der Teile des Fragebogens, die man aufgrund von Antworten bei anderen Fragen nicht beantworten soll. So muss man z.B. natürlich keine Details zum Beschäftigungsverhältnis angeben, wenn man aktuell gar keiner Beschäftigung nachgeht. Bei solchen Fragen werden lediglich die Steuerelemente zum Beantworten der Frage ausgeblendet, die eigentliche Frage bleibt aber stehen.

Nach dem Absenden des Formulars, erhält man zuerst eine Übersicht über die gegebenen Antworten. Der Hinweis, dass man nochmal eine Schaltfläche betätigen muss, um das Formular endgültig abzusenden, ist leider sehr klein und sehr unscheinbar. Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute ihn übersehen und davon ausgehen, an dieser Stelle schon fertig zu sein.

Religion

Ich hatte in einem vorherigen Beitrag ja schon darauf hingewiesen: Wenn man angibt, in einer öffentlich-rechtlichen registrierten Kirche Mitglied zu sein, kann man die Frage nach der eigentlichen persönlichen Weltanschauung nicht mehr beantworten. Die tatsächliche Relevanz der Frage nach der persönlichen Weltanschauung ist also gleich null.

Gibt man an, dass man Mitglied einer öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft ist, darf man die Frage nach der Weltanschauung nicht mehr beantworten

Gibt man an, dass man Mitglied einer öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft ist, darf man die Frage nach der Weltanschauung nicht mehr beantworten

 

Ergebnis

Den Inhalt meines ausgefüllten Fragebogens kann man unter http://www.neunbeere.de/ExtRef/Zensus11.pdf einsehen.

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